Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz steht in diesem Jahr die Erinnerung an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich vor 60 Jahren im Fokus. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf unseren westlichen Nachbarn, sondern auch auf Luxemburg, Belgien, die Niederlande, Irland und Großbritannien. Besonders passend ist dies, da Rheinland-Pfalz in den nächsten zwei Jahren die Präsidentschaft der Großregion mit dem Saarland, Luxemburg, der belgischen Wallonie, Lothringen und westfranzösischen Departements innehat. Die Kulturministerin stellte das Programm am Montag im Mainzer Institut français vor.
Auf kultureller Entdeckungsreise: „Kompass Europa: Westwärts“ führt durch den Westen des Kontinents.
Der Kultursommer Rheinland-Pfalz geht in eine neue Runde und widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Kompass Europa: westwärts“. Das Programm umfasst über 200 Kulturprojekte, die von Mai bis Oktober im ganzen Bundesland stattfinden. Die Eröffnung des Kultursommers wird im Mai in Trier stattfinden, der westlichsten Großstadt von Rheinland-Pfalz.
Die École Nationale Supérieure des Arts de la Marionnette und die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch präsentieren gemeinsam die deutsch-französische Theater-Koproduktion „Bambi“. (Foto: AdobeStock – photocrew 75360363)
„Deutsch-französische Theater-Koproduktion „Bambi“ feiert Premiere in Mainzer Kammerspielen. Die Studierenden des Studiengangs Figurenspiel der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und des Internationalen Instituts für Puppenspiel ESNAM präsentieren am 10. Mai eine gemeinsame Produktion. Das Stück erzählt die Geschichte eines Rehs, das in einer von Menschen zerstörten Welt überleben muss.“
Der Kultursommer Rheinland-Pfalz bietet auch in diesem Jahr wieder eine bunte Vielfalt an Festivals und Veranstaltungen, die in verschiedenen Regionen des Landes stattfinden. Vom Mosel Musikfestival über die Westerwälder Literaturtage bis hin zum Kinder- und Jugendtheater-Festival Sommerheckmeck gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich kulturell zu engagieren und zu entdecken.
Kultur für alle: Kultursommer Rheinland-Pfalz auch in kleinen Dörfern
Die Leiterin des Kultursommers, Teneka Beckers, betonte die Wichtigkeit von Veranstaltungen in kleineren Orten. Hierzu zählen unter anderem die Kulturtage Becherbach bei Kirn im September sowie das Festival „Rock the Forest“ Ende Juli in Rengsdorf im Kreis Neuwied. Ebenfalls im Programm ist erstmals das interaktive Kulturprojekt „Schulbesuch Europa“ der Künstlergruppe „Rimini Protokoll“ in Kooperation mit dem Theater der Stadt Aalen und dem Jungen Theater Heidelberg. Ziel der Aufführung samt Diskussion ist es, zu diskutieren, was Europa ausmacht.
Wie der Leiter der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, Binz, mitteilte, wurden in diesem Jahr rund 1,1 Millionen Euro an Fördergeldern an Projekte vergeben, die im Rahmen des Kultursommers stattfinden werden. Darüber hinaus wurden aus dem Landeshaushalt etwa 2,6 Millionen Euro an kommunale Kulturfestivals weitergeleitet. Trotz der Corona-Pandemie bewegten sich die Antragszahlen auf Förderung auf dem Niveau von vor der Krise. Laut Ministerin Binz kann man daher davon sprechen, dass die Corona-Delle im Bereich der Kultur vorbei ist.
